Am gestrigen 1. Mai war es wieder soweit, Ubuntu-Begeisterte trafen sich zu einer Releaseparty in der c-base in der Mitte Berlins.
Anlass? Ja klar, 2 Tage vorher erschien wie geplant Lucid Lynx, der neueste Spross Luchs aus dem Hause Canonical.
Einlass war 16:00 und die Plätze waren schnell besetzt.
Pünktlich 17:00 begann die Reihe der Vorträge
Fast schon eine Klassiker zeigte auch diesmal CCM Neuerungen im aktuellen Ubuntu 10.04, dass wieder als „Long-Term-Support (LTS)“ Version angeboten wird.
Vorgestellt wurde z.B. das neue Theme „light“ um das es in den letzten Wochen viele Disskusionen gab, vor allem wegen der unüblich links angeordneten Fensterbuttons. Die neuen Farben lösen nun nach 5 Jahren das alte Theme „Human“ ab, welches mir persönlich mehr gefallen hat und letztlich ja doch durch den Benutzer angepasst oder ersetzt werden konnte, ganz wie es ihm beliebt.
Aber was solls, auch jetzt kann recht leicht korregiert werden, wie z.B. in der Wiki Seite zur aktuellen Disribution unter „Design“ nachzulesen ist.
Kurz erwähnt wurde auch F-Spot zur Bildverwaltung und einfachen Bildbearbeitung. In meiner Erinnerung glänzte F-Spot eher durch Trägheit und Abstürze, aber was ich da jetzt auf der Leinwand gesehen habe, lässt mich doch hoffen. Bestimmt werde ich es in nächster Zeit mal wieder ausprobieren.
Auch interessant in dieser Einführungsrunde, PiTiVi eine einfache aber beachtenswerte Videobearbeitungssoftware.
Es wurde noch gwibber angesprochen und dann war meine Aufmerksamkeit dahin,weil mein Laptop plötzlich keine Netzwerkverbindung mehr hatte und ich kurzerhand mein Handy als Bluetooth Modem umfunktionert habe.
Wiederum pünktlich im Zeitplan folgte dann 17:30 der Frederyks Vortrag „Installation von Ubuntu“
Es wurden einige Fragen angerissen:
Wie bekomme ich Ubuntu?
Wie und wo bekomme ich Hilfe?
Ganz vorne ist hier natürlich wieder ubuntuusers.de zu erwähnen.
Bei Events wie dieser Releaseparty , dem LinuxTag im Juni oder auf der alljährlichen Ubucon die dieses Jahr nicht in Göttingen sondern in Leipzig stattfindet. (ist ja fast um die Ecke für uns Berliner *g)
Weiter gings mit der Demonstration von Ubuntu aus einem laufenden Windows als Image auf selbiges, sicher für erste Versuche, heimlich auf Mamas/Papas/Schwesters/Bruders/Nachbars/Kumpels/Freundins/… Rechner ok.
Aber dann wurde natürlich auch noch eine „richtige“ klassische Installation gezeigt, mit Tipps zum benötigten Festplattenplatz, Partitionierung usw.
Es folgte, fast noch pünktlich kurz nach 18:00 der Vortrag von Vortex zum Gnome-Desktop, mit vielen Tipps & Tricks rund um Gnome und Neuerungen wie die Zwei-Fenster-Ansicht im Nautilus.
Compiz-Fusion war bei ihm diesmal kein wesentliches Thema, dafür hat er uns Zuschauer höflich mit Sie angesprochen 😉
Stephan zeigte ab 18:30 dann ein besonders , gerade aber nicht nur, für Einsteiger wichtiges Thema:
„Wo finde ich Hilfe?“
Angesprochen wurden die grafischen Hilfsysteme von Gnome und KDE, bei beiden wurde kritisiert, dass der Einstieg zwar meist schon recht gut lokalisiert ist, bei tiefergehenden Themen aber eben weiterhin english vorherrschend ist, ein Problem was meiner Meinung leider auch sonst noch viel zuwenig Beachtung findet, nicht nur bei genannten Desktops, nicht nur bei Ubuntu, nicht nur bei Linux.
Abseits der bunten grafischen Oberflächen erwähnte Stephan das Manpage-System, was sich eindeutig gegenüber dem Info-System durchgesetzt hat. Ergänzend wäre gerade für einen schnellen Überblick zu Befehlen die Option –help zu nennen.
19:00 Blizz zeigt KDE4 in der Kubuntu-Version von Lucid Lynx, übrigens das erste KDE-basierte Ubuntu, das als LTS vertrieben wird.
Najanajanaja, schick siehts schon aus, und viele tolle Ideen und gewitzte Lösungen sind da zu sehen und ich bekomme jedesmal das Verlangen, das auch gleich zu installieren und auszuprobieren.
Bis dahin versuche ich mich einfach an einer Live-Version von kubuntu-10.04, mangels CD Laufwerk am Netbook mit einem Live-System vom Stick (inzwischen bevorzuge ich aber auch sonst den Stick gegenüber der CD)
Aber mit KDE4 werde ich wohl einfach nicht glücklich, ein Blog dazu folgt in Kürze.
19:30 legte dann schliesslich der Bullgard los. Sein Thema: „Empathy und Videotelefonie“
Wie immer gab es viele Folien mit reichlich Text 😉 und sehr viele Grundlagen zum Themen wie Codecs, Protokolle, Kompatibilität, Clients und zusammenwirken von Empathy und Telepathy. Eine Livevorführung klappte leider nicht (Vorführeffekte kennt ja jeder mal) wurde dann von Bullgard aber im Seminarraum später erfolgreich nachgeholt.
Mit deutlicher Verspätung (der Vortragende kam erst nicht mit der Auflösung des Beamers klar und war dann am Micro nicht zu hören) gab es dann noch einen eher lahmen IMHO schlecht vorbereiteten Vortrag zu Grafikbearbeitung, es wurde hauptsächlich Inkscape gezeigt.
Zwischendurch begann dann noch sein Handy wiederholt störend zu klingeln. Schlimm genug wenn sowas im Publikum passiert, aber beim Vortragenden? Und dann noch mehrfach, neee geht garnicht. Na vielleicht ist das Teil neu und der Knopf zum Stummschalten ist noch nicht gefunden.
Insgesamt fand ich den Vortrag überflüssig.
Dafür gabs anschliessend gegen 20:45 noch den letzten Vortrag dieses Abends mixd.tv präsentiert. Für mich persönlich war das das Highlight aller Vorträge dieses abends.
ich wurde dabei zwar an Miro erinnert, aber mixd.tv kann mehr, es fiel die Bezeichnung „anti iTunes“ und es ermöglicht den Vertrieb und Empfang freier Videoinhalte aus dem Netz. Dabei unterstützt es verschiedne Plattformen und ist offen für Plugins.
Sicher ein Projekt das weiter beobachtet werden sollte.
Schliesslich gab es dann im Seminarraum eine offene Talkrunde und alles in allem war es ein gelungener Abend.
Sonntägliche Grüße DxU
http://wiki.ubuntuusers.de/Desktop-CD