QOwnNotes – Warum noch eine Notizenverwaltung

Logo QOwnNotes App

Nach meinem letzten Beitrag über Joplin ist diese Frage sicher nicht ganz unberechtigt.

QOwnNotes ist nicht für Android verfügbar. Ich brauche also für in dieser App erstellte Notizen, ToDo’s und andere Texte stets eine weitere App.

Aber dieser „Mangel“ kann auch ein Vorteil sein. Wie im letzten Post geschrieben, muss ich in Joplin generierten Content eben auch immer mit Joplin bearbeiten. Ist die App mal nicht verfügbar, z.B. an öffentlichen Rechnern, auf Arbeit usw. ist der Zugang zu den Inhalten versperrt, hinzu käme dann ja auch stets noch die Konfigurationsmöglichkeit  der Cloudeinbindung (und der Wille dazu auf fremden Rechnern).

Mit QOwnNotes hingegen, kann ich am Desktop arbeiten, die Inhalte später aber bei Bedarf auch in einem beliebigen (am besten MarkDown fähigen) Editor ändern. Selbst online z.B. in Nextcloud, bieten sich die dortigen Cloud-Editoren an oder noch besser die Nextcloud eigene Notiz App, letztere gibt’s gar für Android und dort ist sie als App und Widget verfügbar.

Nextcloud Notizen App Android Widget-Auswahl
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Wie im Bild zu sehen, kannst Du dann ein Widget für ein einzelne Notiz, z.B. Deine Einkaufsliste oder aber für die Sammlung Deiner aktuellen Notizen ablegen.

QOwnNotes verwendet im Gegensatz zu Joplin auch keine Datenbank für die Inhalte, anders wäre der flexible Zugriff mit anderen Apps auch schwer möglich.

QOwnNotes ist für Windows, MacOS und Linux verfügbar, letzteres wird gar in einer großen Fülle von Distribution sowie als Snap, Flatpak und Appimage bereitgestellt. Updates erfolgen sher häufig, oft mehrfach pro Woche, heißt an der App wird aktiv gearbeitet.

Und war ja fast zu erwarten, gnulix.ch hat die Anwendung ausführlich getestet, sehr lesenswert.

Wie dort auch erwähnt gibt es durchaus eine Cloudanbindung von QOwnNotes. Allerdings werden damit nicht die erstellten Texte synchronisiert, sondern einerseits eine Wiederherstellungskomponente andererseits eine Versionierung eingeführt. Und aus diesem Grunde gibt es ab dann eben doch eine Datenbank in QOwnNotes. Diese ändert aber nichts an dem oben erwähnten flexiblen Zugriff auf die Inhalte abseits von QOwnNotes. Zum zweiten, öffnet diese Cloudanbindung auch noch den Zugriff auf die Aufgabenverwaltung Deiner Nextcloud/Owncloud. Für mich fühlt sich dieses Feature aber etwas „nicht zugehörig“ an dieser Stelle an und ich nutze es eher selten bis gar nicht, wie auch insgesamt die Aufgabenverwaltung in Nextcloud bisher nicht zu meinen primären Anwendungsszenarien zählt. Aber das ist Geschmackssache und ein anderes Thema.

Insgesamt gefällt mir die Umsetzung von Markdown in Joplin besser als in QOwnNotes und klar beide Anwendungen bieten eine Zweifensteransicht, für den Editier- und den Vorschaumodus, beides abschaltbar.
QOwnNotes erlaubt das Anlegen und öffnen von Notizen auch in Tabs, manchmal ist das beim springen zwischen Themen recht hilfreich.

Zwei Funktionen gerade bei Joplin bitte ich mit Vorsicht zu genießen. Da wäre die Verschlüsselung der Inhalte mit der App eigenen Routine. Versucht es besser erstmal in einem Testszenario, bei mir hat das aber immer zu Problemen beim Wiedereröffnen gesorgt. QOwnNotes bietet das auch an, ist da allerdings recht unkompliziert gelöst und bringt abseits von QOwnNotes dann nur wenig Nutzen.

Auch hat die Alarmfunktion von Joplin mich nicht wirklich überzeugt, in den seltensten Fällen hat diese funktioniert, QOwnNotes bietet vergleichbares im Zusammenhangmit der erwähnten integrierten Aufgabenverwaltung. Und während ich diese Zeilen schreibe und immer wieder zur App switche um zu testen, überlege ich mich auf die Aufgabenverwaltung und die Notify in QOwnNotes doch mal einzulassen.

Nachfolgend siehst Du einige Screesnhots aus der Konfiguration von QOwnNotes.

 

QOwnNotes Einstellungen Notizordner
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  • Es gibt jeweils schon einen Notizordner namens Standard. Du kannst weitere hinzufügen und  diesen Pfade und Cloudanbindungen zuweisen.
    Der als aktiver Notizordner gewählte wird bei Start der Anwendung genutzt.

QOwnNotes Einstellungen Nextcloud
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  • Du kannst die Cloudunterstützung aktivieren und sogar mehr als eine konfigurieren. Dies in Verbindung mit eben erwähnten Notizordnern, eröffnet den Weg zur Profilnutzung der App z.B. privat und Arbeit.

QOwnNotes Einstellungen Aufgaben
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  • Hier siehst Du die Aufgabenkonfiguration, wähle das Format deiner Aufgaben wie von deinem Server angegeben und die dann zu sehenden Kalender, die die gewünschte Aufgabenliste enthält.

QOwnNotes Einstellungen Notizordner Allgemein
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  • Unter Allgemein gibt es noch sehr viele Einstellungen für QOwnNotes, die Du einmal genauer anschauen solltest. Unten rechts siehst Du dort auch den Hinweis auf die Datenbank.

Und da die App ja auch optisch passen soll, gibt es noch einige Einstellungen zum Layout, wobei als Farben nur hell und dunkel und noch einige OS spezifische Fensterdesiganpassungen verfügbar sind.

Noch eine weniger bekannte Möglichkeit, QOwnNotes gerade bei Tests mit alternativen Einstellungen zu starten ist:

QOwnNotes --session SESSIONNAME

Dieser Frei wählbare Name wird dann als Sessionprofil unter
$HOME/.local/share/PBE/QOwnNotes-SESSIONNAME
gespeichert.

Wie im oben verlinkten Artikel von gnulinux.ch zu QOwnNotes beschrieben, gefällt mir auch die Verlinkung der Notizen untereinander.

Und abschließend noch ein wichtiger Vorteil , sowohl von Joplin als auch QOwnNotes. Inhalte werden einfach angelegt, geschrieben und in der Struktur der Anwendungen in den jeweiligen Pfaden gespeichert. Ein „Datei – Speichern unter“ und somit auch nicht Neu oder Öffnen gibt es wie von sonst klassischen Texteditoren oder überhaupt beliebigen Anwendungen gewohnt, nicht. Ich glaube hier liegt einer der großen Vorzüge dieser Art von Notizverwaltungen, kümmere Dich nicht wieder und wieder sondern nur einmal um das Ziel in Deinem lokalen oder entfernten Dateisystem und speichere einfach Deine Ideen und Gedanken in der App.

Dabei Viel Spaß, wünscht DxU

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