Joplin oder QOwnNotes

QOwnNotes und Joplin

Um es gleich vor weg zu nehmen, ich mag und nutze beide gerne.

Die beiden Editoren begleiten mich nun schon mehr als 3 Jahre, QOwnNotes an den Rechnern und Joplin zusätzlich auch am Smartphone.

Beide haben bei mir Ihre Einsatzgebiete, beide haben Vor- und Nachteile.

Auch das von mir schon oft erwähnte Projekt gnulix.ch hat zu beiden Apps schon wiederholt geschrieben, zuletzt in der Serie – Strukturierte Notizen.

Joplin nutze ich vor allem für langfristige ToDo’s, sehr oft als Einkaufsliste oder andere kurzfristige ToDo’s, Merklisten für Events und Urlaubsvorbereitung (was ist verstaut was muss noch ins Gepäck), Wunschlisten, Links, eine inzwischen unglaublich riesige Liste an Filmen und Serien, die ich vielleicht mal irgendwan sehen will (haha), medizinische Belange, erweitertes Clipboard zwischen Rechnern und Smartphone, unten erwähnte Webclipper und vieles mehr.

Joplin ist gut mit einem Zettelkasten vergleichbar, sortiert seine Einträge in einer Datenbank und nutzt eine hierarchische Ordnerstruktur, hier Notizbücher genannt. Diese Notizbücher oder auch nur deren Inhalte, also Aufgaben und Notizen können in verschiedene Formate exportiert werden.

Joplin Notizbuch Kontextmenü Export
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Joplin gleicht diese lokal oder auch in den üblichen Clouds ab. Nextcloud ist hier mein Favorit, mit Webdav konnte ich aber auch schon zu anderen Plattformen erfolgreich testen.

Einstellungen Synchronisation Joplin
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Und wie zu sehen, bietet das Projekt auch eine eigene Cloud, eigene Server an. Gefällt das alles nicht, kannst Du aber genauso gut lokal speichern, nur eben da nutzen oder das Ziel dann entsprechend mit Deiner Cloud, Deinem Server per sync client abgleichen. Auch dies habe ich über den Nextcloud Desktop Client schon problemlos umgesetzt. Inzwischen sehe ich letzteres gar als bevorzugte Lösung, weil die Sync Konfiguration dann nicht mehr Sache von Joplin ist.

Oben erwähnte Datenbank ist aber meiner Meinung nach auch einer der kleinen Nachteile von Joplin. Der so angelegte Content kann eben z.B. in der Cloud dann auch nur mit den Joplin Apps bearbeitet werden, weil die Datenbank sonst beschädigt wird. Hier ist QOwnNotes flexibler, weil hier keine Datenbank angelegt wird. Außerdem ist hier die Ordnerstruktur und Hierarchie klar zu sehen und die einzelnen Notizen sind Markdown Files, deren Name idR auf den Inhalt schließen lässt. Doch dazu später mehr.

Eine detaillierte Beschreibung der Apps will ich hier gar nicht anbieten. Die Homepages der Anwendungen bieten hierfür schon viel Hilfe und die Suchmaschine Deiner Wahl wird weitere hervor zaubern.

Bei der Desktop Version von Joplin gefällt mir besonders das anpassbare Erscheinungsbild der App. So kannst Du entweder die Option „Automatisch das Design ändern, um es dem System-Design anzupassen“ wählen oder eines der 8 mitgelieferten Designs (und die sogar in der mobile App) nutzen. Hinzu kommen noch einige Themes die sich als Plugin einbinden lassen. Vorteil hier, wenn Du mit mehreren Profilen arbeitetest nutzen die immer das gleiche von Dir gewählte Design. Dagegen können aber in jedem Profil die installierten Plugins, wie z.B. die erwähnten Themes individuell aktiviert und konfiguriert werden. Ich empfehle aber diese Themes weg zu lassen und sich mit den mitgelieferten Design zu begnügen.

Selbstverständlich bietet die Desktop App aber auch noch viele andere Plugins, die mobile App leider nicht.

Joplin ist außer für Linux, auch für Windows (als Installationsfile und als portable Version), MacOS, Android (im Google Play und als APK File, leider aber nicht im F-Droid) und iOS verfügbar.

Aber damit nicht genug gibt es auch noch eine Version für’s Terminal.

Gut zurück zum Linux Desktop. Die offizielle Webseite bietet hier nur ein Appimage an. Auf der Github Seite gibt es auch eine Beschreibung, wie dies komfortabel installiert und aktualisiert werden kann.

wget -O - https://raw.githubusercontent.com/laurent22/joplin/dev/Joplin_install_and_update.sh | bash

Wenngleich ich damit recht zufrieden bin (nur in $HOME installiert), gibt es doch auch Quellen mit weiteren Paketformaten, wie Flatpak, Snap, AUR und RPM. (um mal nur die wichtigsten Linux Formate zu erwähnen)

Ein Joplin Plugin ganz anderer Art ist Webclipper. Eine Browser-Erweiterung für Firefox und Chrome mit der Du Webseiten offline in Joplin ablegen kannst und das in verschiedenen Varianten, ob als

  • Text-Only,
  • Website,
  • vereinfachte Webseite,
  • Markdown,
  • Screenshot
  • oder einfach nur die URL.
    Webclipper
    klicke Screenshot
    Tolle Idee, probiers doch mal aus.

Um Joplin mit verschiedenen Instanzen/Profilen zu starten bieten sich folgende Möglichkeiten an.

  • joplin --profile PROFILNAME
    (das Profil „PROFILNAME“liegt dann in deinem $HOME)
    Hier bekommst Du ein komplett eigenes Profil wie gerade installiert, frei von eventuell schon installierten Plugins usw.
  • oder Du wählst im Menü von Joplin Datei – Profil wechseln – Neues Profil
    Joplin Menü 
Datei - Profil wechseln - Neues Profil
    klick Screenshot

    In dem Fall sind z.B. alle schon installierten Plugins weiterhin installiert, können aber je Profil de- oder aktiviert werden, Du kannst andere Designs wählen, andere Sync-Formate und Ziele und natürlich anderen Content.

Inhalte in Joplin werden im MD Format abgespeichert. Hier ist Joplin meiner Meinung nach auch besser aufgestellt als QOwnNotes.

Noch ein Tipp: Wenn Du wie ich diese Apps in deinem Autostart hast und diese z.B. über Deinen Nextcloudclient syncen, dann sorge dafür, dass Sie das erst tun, wenn der ebenfalls automatisch gestartete Nextcloudclient mit dem sync fertig ist, sonst kommt es schnell zu Versionskonflikten. Was im Falle von Joplin dann doch wieder für die Verwendung seiner eignen Sync Routine spricht.

Und warum ich trotz all dieser tollen Eigenschaften auch weiterhin QOwnNotes verwende, was dessen Stärken und Schwächen sind, wo sich die Tools aber auch unter- und überschneiden oder ergänzen erfahrt ihr demnächst, hier im SenderX.

notierte Grüße DxU

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