Ideen fuer diesen Blogg: mein Linuxtagebuch

So, nach fast einem Monat wird es jetzt mal wieder Zeit meinen neuen Blogg hier mit Inhalt (neudeutsch:content) zu füllen.

Also ich habe mir jetzt einen Verwendungszweck für dieses Portal überlegt. Es wird mein Linuxtagebuch, also ein loser Erfahrungsbericht mit Linux, Sorgen Nöte, Fragen, Erfolgserlebnisse, Ideen…….

Natürlich sind Kommentare immer willkommen und erwünscht. Also fleißig mitlesen und schreiben, ja?

Eigentlich, müßte das Tagebuch ja bereits 1998 beginnen, da hatte ich meinen ersten Kontakt mit Linux, aber damals hatte ich eben noch keinen Blogg, noch die Idee zu so einer Aufzeichnung. Nach einer vernachlässigten Homepage zum Thema Linux, ca 2001, jetzt also der nächste Versuch, meinen Senf dazu zugeben.

Ja, 1998 fing für mich alles an und hörte erstmal wieder auf.
Ich kaufte mir damals das aktuelle SuSE Linux 5.??? installierte es auf einer winzigen Festplatte von 2GB, wovon fast die Hälfte aber noch Windows beherbergen mußte und versuchte meine ersten Schritte auf meinem alten Compaq 486er SX mit schlappen 24MB RAM und einer onboard Grafik mit 512KB(!) Ja sowas wurde 1995 wirklich verkauft. Ein Amiga hatte 10 Jahre zuvor bereits doppelt soviel Grafikspeicher. Aber das ist ein anderes Thema. Der Compaq ist übrigens nun endlich demontiert und zur Verschrottung abgestellt. Immerhin habe ich damit noch bis vor kurzem Backups meines casio-diary ertsellt (16bit Software, wird leider nicht mehr entwickelt, läuft jetzt aber auch noch bei mir unter XP, serielle Schnittstelle/Klinkerstecker) Aber auch das ist ein anderes Thema.

Erstmal sah ich natürlich als Windoof’i garnicht durch, keine Laufwerksbuchstaben, dafür reichlich Unix Befehle, Konsole, X-Server, später dann rpm’s installieren, Sourcen kompilieren…. Naja dank Handbuch ging es dann doch irgendwie und flutschte auch so halbwegs, solange kein X, womöglich noch mit KDE (damals noch in Version 1.irgendwas) gestartet wurde. Es gab auch damals bereits ganz hilfreiche Assistenten und mit etwas gutem Willen konnte jeder so ein Linux zu laufen bekommen, wenn es auch mit der Leichtigkeit heutiger Einsteigerdistributionen, Benutzerfreundlichkeit und Hardwareunterstützung bei weitem nicht vergleichbar war. Ich weiß nicht, ob ich ohne Yast (Yet another Setup Tool) damals irgendwas in die Reihe bekommen hätte.

Yast war damals exclusiv für SuSE verfügbar und obwohl es inzwischen von Novell (denen gehört SuSE seit einiger Zeit) unter die GpL gestellt wurde, also OpenSource ist, habe ich es noch nicht in anderen Distris gesehen. Ehrlich gesagt, vermisse ich es aber auch garnicht. Im Gegenteil, als ich noch mit SuSE gearbeitet habe, bekam ich den Eindruck, Yast „verschlimmbessert“ des öfteren das System nur. Inzwischen bringt Linux, Gnome, KDE, die Distributionen genug Werkzeuge mit, die die gleichen Aufgaben genauso gut oder besser erledigen. Außerdem ist es oft einfacher, schneller, effektiver, nachvollziehbarer, statt Konfigurationswerkzeugen und Assistenten einfach mit dem Editor oder den Standard-Linux/Unix Werkzeugen im Terminal das System zu warten, optimieren, verwalten, reparieren, aktualisieren.

Nach ein paar Monaten war dann aber erstmal Schluss. Ein Linuxdesktop auf der lahmen Hardware macht einfach keinen Spass, außerdem fehlte mir das nötige Hintergrundwissen.

1999 begann dann meine Ausbildung zum Fachinformatiker. Hier hatte ich auch wieder Kontakt mit Linux, Grundlagen, Netzwerke, Server. Und vor allem kompetente Dozenten und hilfreiche Mitschüler um auch privat wieder die ersrten Schritte in diese Richtung zu wagen.

Bald darauf, so 2000/2001 verbesserte sich meine Hardwaresituation zuhause auf immerhin 233Mhz, eine größere Fetplatte, ordentliche Grafik und halbwegs genug Arbeitsspeicher. Ich schreibe ‚halbwegs‘, weil genug Arbeitsspeicher hat man ja bekanntlich nie.

Bis heute hat sich meine Hardwareausstattung auch nach und nach verbessert, soweit es der Geldbeutel zuließ. Dem guten alten CD-Brenner hat sich voriges Jahr (oder wars schon 2004?) ein DVD-Brenner hinzugesellt. Die CPU läuft mit 500 Mhz, es haben sich 416MB RAM zusammengefunden und die anfängliche 4MB PCI-Grafik wurde durch eine bessere 32MB Karte am AGP ersetzt. Der kleine 6GB Festplatte war sowieso immer zu klein, darum kam schon bald eine 40GB IBM Platte dazu. Letztere hielt aber nur einige Wochen länger als die Garantiefrist und war mal wieder der Beweis, das Backups und Festplattenimages ihren Aufwand rechtfertigen. Inzwischen läuft seit fast mehr als 2 Jahren eine 120GB Platte. Naja und viel Platz verführt zur Verschwendung und Experimenten.

So waren zeitweise 4 Linux’e parallel installiert. Mal ein SuSE 7.x dann beim Wechsel zu einer der Nachfolgerversionen das neuere als Testing, eines als Rettungssystem, auch mal eine Fetplatteninstallation einer Live-CD (knoppix), große Partitionen, nahmen Backups, Bildersammlungen und Musikarchive auf, eine davon dank vfat auch zum Austausch von Daten mit der Windose. Aber letztlich hat man ja nie genug Platz auf der Platte, (oder RAM). Aber inzwischen bin ich mit meinem System, soweit zufrieden.

Irgendwann wurde ich mit SuSE aber immer unzufriedener, das booten dauerte mit jeder neuen Version länger, und ehe dann nach dem Login KDE so alles zusammen hatte, war auch jeder Tee kalt geworden. Starts von OpenOffice.org von 3-5 Minuten waren auch nicht so meine Vorstellung. Aber letzteres ist seit Version 2.x der OfficeSuite glücklicherweise kein Thema mehr.

Jedenfalls wechselte ich irgendwann im letzten Frühjahr nach einen Festplattencrash endgültig die Distribution. Mein SuSE (zuletzt Version 9.2) war unwiederbringlich kaputt. Und es hat auch keinen Spaß mehr gemacht, mit einer gefühlten Performance, wie auf einem 486er. So spielte ich mir den neuen „Stern am Distributionshimmel“ Ubuntu auf (zuhause bis heute 5.04 auf dem Laptop von Arbeit 5.10) und bin seit dem wirklich zufrieden mit meinem Kist’chen. Ok auch hier funzt nicht immer alles, so wie es soll, z.B. hab ich bis heute noch nicht wieder meine TV-Karte zum laufen bekommen. Aber letztlich gefällt mir eben das Debian-basierte Ubuntu mit seiner Performance und Stabilität doch mehr als SuSE, wo ich mir vorkam, wie wenn ich „nur noch koche statt auch mal zu essen“.

Und auch Ubuntu verlangt, gerade mit KDE als Arbeitsumgebungumgebung doch zeitgemäße Hardwareausstattung. Das bekomme ich täglich zu spüren, wenn ich auf dem Laptop mit „nur“ 256MB RAM KDE am laufen habe, Firefox mehrere Tabs geöffnet hat und ich neben chatten über ICQ/AIM/MSN/Yahoo (mit dem tollen Multiprotokoll-KDE-Messenger kopete). mails abhole, rss lese dann auch noch ein Systemupdate oder neue Software über synaptic (Frontend für apt) einspielen will. Dann swappt die Kiste auch bald ordentlich los. Ich habe auch schlankere Windowmanager wie Windowmaker und XFCE getestet, aber ehrlich, KDE, mit seinen vielen Tools und Schnittstellen machen die Arbeit doch einfach angenehmer.

Bis bald Dirk